Passanten trainieren für Reanimation
Freudenstadt. Einige Passanten nahmen an der Mitmach-Aktion im Rahmen der "Woche der Wiederbelebung" teil. Die Klinik für Anästhesie und der DRK Kreisverband Freudenstadt informierten nicht nur zu dem Thema, sondern ließen Interessierte drücken.
Im Foyer des Krankenhauses Freudenstadt stand alles unter dem Motto "Ein Leben retten. 100 Pro Reanimation". Dr. Barbara Kuner und Dr. Brigitte Callies hatten zusammen mit dem JRK Freudenstadt verschiedene Stationen vorbereitet.
Der neunjährige Arne, der elfjährige Marven und der achtjährige Jonathan Gründler erklärten Lucas, wie und wo man drückt. "Man kann nichts falsch machen, außer man macht gar nichts", beschrieb Dr. Barbara Kuner. Jeder könne helfen, auch die Jugend - Das zeigte das JRK Freudenstadt.
Sie hatten nicht nur Freude am Üben an den "Löwen retten Leben"-Puppen, sondern auch an den größeren Puppen. Bald schon merkten sie, dass die Reanimation die Muskeln stark beansprucht.
Wer Rückenprobleme hatte, erhielt einen höhenverstellbaren Untergrund, sodass auch im Stehen reanimiert werden konnte. Informationsmaterial lag aus, zudem gaben Dr. Barbara Kuner und Dr. Brigitte Callies wichtige Tipps.
"Früher hat man beatmet und gedrückt. Heute muss man nicht mehr beatmen", beschrieb Dr. Barbara Kuner, dass so mancher dies nicht wollte. Wichtig sei, etwa Tennisball-tief zu drücken. Eine 100er-Frequenz wird angestrebt. Laien würden etwa auf 60 Mal drücken pro Minute kommen.
Wichtig sei auch, den Notruf unter der "112" abzusetzen, wussten die Helfer. Wer keine Verstärkung bekomme, gelange oft an seine Grenzen. Die Passanten und Krankenhausbesucher konnten dies bestätigen. "Puh, da bin ich schon nach wenigen Minuten außer Atem", erklärte eine Dame, die sich an allen Puppen versuchte.
"Was kann man dabei verletzen?", wollte ein Interessierter wissen. Dr. Barbara Kuner erklärte, dass man keine Angst haben dürfe. Es könne nichts passieren. "Wenn Sie nichts machen, kann der Patient sterben. Was Schlimmeres gibt es nicht", schob sie nach. Ob die Reanimation bei Frauen schwieriger sei, als bei Männern. Wenn Männer gut trainiert wären, würde der Laie bei der Reanimation Schwierigkeiten haben. Frauen seien häufig leichter zu reanimieren.
Praktische Übung konnte jeder Interessierte selbst vornehmen und wurde dabei von den Organisatoren beraten. Die Jugendrotkreuzler gaben ihr Wissen voller Freude weiter.
Weitere Passanten erkannten, dass sie schon seit vielen Jahren keinen Erste-Hilfe-Kurs mehr gemacht hatten. Für diese bietet der DRK Kreisverband Freudenstadt Auffrischungsmöglichkeiten und weitere Erste-Hilfe-Kurse an.