Zweite Einsatzeinheit übt für Großeinsatz
Horb. Großeinsätze wie im vergangenen Jahr bei Pfalzgraf in Pfalzgrafenweiler zeigen es: Hilfeleistende müssen für den Ernstfall gerüstet sein. Um sich auf die kommende kreisweite Katastrophenschutz-Übung vorzubereiten, drehte sich bei der zweiten Einsatzeinheit des DRK am Donnerstagabend auf dem Gelände der ehemaligen Hohenbergkaserne alles um so einen Ernstfall.
Von Alexandra Feinler
Stellvertretender Kreisbereitschaftsleiter Werner Stahl und Stellvertretende Kreisbereitschaftsleiterin Gisela Lobmiller veranschaulichten den über 30 DRK-Mitgliedern das Szenario. Bei einem Großeinsatz seien einige Verletzte zu vermuten, deshalb sollten die Helfer so schnell wie möglich einen Behandlungsplatz für 25 Personen, kurz einen BHP 25, aufbauen und einrichten. Um in Übung zu bleiben, sollte auch das über 25 Jahre alte Zelt "SG 40" korrekt aufgestellt werden.
Nach der Einführung legten die Helfer aus den DRK Ortsvereinen Altheim, Bildechingen, Empfingen, Eutingen, Horb, Ihlingen-Rexingen, Mühringen und Talheim los. Für den Zeltaufbau sind Helm, Handschuhen und Sicherheitsschuhe zwingend notwendig, um die Verletzungsgefahr für die Helfer zu minimieren.
Die Helfer teilten sich in Gruppen auf, die sich um die verschiedenen Aufgaben kümmerten. Während die einen das Gestänge für das Zelt "SG 40" zusammensteckten und die Plane anbrachten, packte eine weitere Gruppe ein Zelt für den BHP 25 auf. Dieses wurde innerhalb weniger Minuten aufgeblasen und dann von den Helfern eingerichtet. Neben Kisten mit Verbandsstoffen, Medikamenten, der Wärmebox, Beatmungs- und Infusionskoffer wurden vier Liegen aufgestellt. Die vier Zelte des BHP 25 werden bei Großeinsätzen in unterschiedlichen Bereiche wie Sichtung, Behandlung, Transport sowie weitere eingeteilt. Verletzte bekommen eine so genannte Verletztenanhängekarte umgehängt. Diese gibt es in verschiedenen Farben, die Farbe Rot signalisiert, dass es sich bei dem Patienten um einen Schwerverletzten handelt.
Eine weitere Gruppe kümmerte sich um die Technik. Mit einem Power Moon wurde der Platz flächenweise ausgeleuchtet. "Der ist viel effektiver als Strahler, da er die ganze Umgebung flächenweise ausleuchtet", erklärt Werner Stahl den etwa fünf bis sechs Meter in Höhe gebrachten "Leuchtballon".
Die Gruppe stellte auch mit Verlängerungskabeln zum Notstromaggregat die Strom-Versorgung her. Dabei empfahl Werner Stahl, die Kabel in einem Strang laufen zu lassen, damit keiner darüber stolpert. "Das Notstromaggregat sollten wir regelmäßig laufen lassen, dann ist es im Ernstfall einsatzbereit", berichtete er aus Erfahrungen.
Lob bekamen die Helfer für den vorbildlich aufgebauten Waschplatz und das schnelle Aufbauen der beiden Zelte. Innerhalb einer Stunde könnte ein ganzer BHP 25, bestehend aus vier Zelten bei diesem Tempo gut aufgebaut und eingerichtet werden. Sollte das DRK tagsüber zu einem Großbrand alarmiert werden, würden jedoch nach Schätzungen nicht so viele Helfer sofort zur Verfügung stehen, was die Aufbauzeit erhöhen würde. Deshalb sei es wichtig, dass sich jeder auskenne und nicht lange überlegen müsse, weshalb diese Übung ein wichtiger Bestandteil im Jahresprogramm der zweiten Einsatzeinheit sei.