Talheimer nehmen an AED-Schulung teil
Talheim. Einige Fragen stellten die Talheimer am Dienstagabend bei der AED-Schulung in der Steinachhalle. Die Schulung im Rahmen der Aktion "Herzsicherer Landkreis" der Björn-Steiger-Stiftung und des Landkreises Freudenstadt wurde vom DRK-Kreisverband Freudenstadt umgesetzt.
18 Teilnehmer schauten gespannt Erste-Hilfe-Ausbilder Stefan Günther vom DRK-Ortsverein Empfingen zu. Dieser zeigte nicht nur anhand der Puppe, wie der Defibrillator angewendet wird. Immer wieder gab er seine Erfahrungen zum Thema Erste-Hilfe und vor allem Reanimation preis.
Die Teilnehmer der Schulung erfuhren, dass sie erst einmal prüfen sollten, ob ein Herzstillstand vorliegt. Einige Zuhörer wollten wissen, was der Unterschied zwischen einem Herzstillstand und einer Lungenembolie sei und wie diese beide zu unterscheiden seien. "Bei einer Lungenembolie darf ich doch nicht auf dem rumdrücken", fragte einer der Talheimer nach.
Der EH-Ausbilder erklärte, dass der Laie kaum zwischen einem Herzstillstand und einer Lungenembolie unterscheiden könne. Selbst dem geübten Auge falle es nicht immer leicht. Er empfahl jedoch bei einem Herzstillstand keine wertvolle Zeit verstreichen zu lassen.
Der Notruf wird über die "112" abgesetzt. Heute seien die Leitstellendisponenten so ausgebildet, dass sie über das Telefon erste Maßnahmen anleiten würden.
Er selbst habe die Erfahrung gemacht, dass eine Frau ihren Mann mit der telefonischen Unterstützung der Leitstelle wiederbelebt hat und der Mann habe überlebt. "Die Frau war danach zwar auch entkräftet, aber hätte sie nichts gemacht, wäre ihr Mann gestorben", wies Stefan Günther daraufhin, dass man nichts falsch machen könne, außer man mache nichts.
Die Reanimation solle daher sofort vorgenommen werden. Wer also alleine sei, sollte den Patienten nicht liegen lassen und das AED hinzuholen. Denn in den ersten fünf Minuten sei zu handeln, ansonsten würde das Gehirn starke Schäden davon tragen.
Einen Tipp gab Stefan Günther daher: "Holen Sie Hilfe dazu. Rufen Sie laut um Hilfe, vielleicht können Sie ja aus dem Fenster herausrufen und der Nachbar hört Sie. Machen Sie auf sich aufmerksam."
Ein Bürger wollte wissen, ob man das Gerät, das in Talheim in der Volksbank untergebracht sei, einfach so mitnehmen dürfe. "Dafür ist es da. Sie machen den Kasten auf und nehmen das Gerät heraus", beschrieb Stefan Günther, dass man sich von dem Signalton nicht erschrecken lassen soll.
Wie das Gerät eingesetzt wird und was alles zu beachten ist, diese Erfahrung durften die Talheimer selbst sammeln. Stefan Günther hatte eine zweite Puppe dabei und so konnte jeder seine Ausdauer beim Reanimieren an den beiden Puppen ausprobieren.
Einige Fragen wurden zum Thema beatmen, Reanimation bei Säuglingen und Kindern und vielen weiteren Themen gestellt.
Jeder Teilnehmer erhielt noch eine Urkunde und konnte mit gutem Gewissen heimgehen. Einige hatten sich jedoch fest vorgenommen, mal wieder einen Erste-Hilfe-Kurs zu besuchen.