Schwierige Zeiten im DRK KV gehören der Vergangenheit an
Freudenstadt. "Der DRK Kreisverband lebt, er lebt wieder", machte Dr. Kurt Deckelnick, Präsident des DRK Kreisverbands Freudenstadt, am Freitagabend Hoffnungen. Bei der Kreisversammlung in der Freudenstädter Festhalle ließen die Funktionäre des DRK Kreisverbands das vergangene Jahr Revue passieren und wählten neue Funktionäre.
Von Alexandra Feinler
Die Altlasten seien noch nicht ganz aufgearbeitet, der DRK Kreisverband (KV) Freudenstadt befinde sich jedoch auf einem guten Weg, erklärte Präsident Dr. Kurt Decklnick. Er berichtete von arbeitsreichen Monaten, in denen von den Ehren- und Hauptamtlichen einiges verlangt worden sei. "1132 ehrenamtliche Einsätze hatten die Helfer vor Ort (HVO). Das ist unvorstellbar hoch", untermauerte Kurt Decklnick das ehrenamtliche Engagement und meinte: "Ohne Ehrenamt funktioniert unsere Gesellschaft nicht."
Er sprach seine größte Hochachtung den 22 Ortsvereinen im Kreisverband Freudenstadt aus. Zwei Ortsvereine hätten im vergangenen Jahr eine Extremsituation erlebt, weshalb der DRK KV diese unterstützte. Gut weiterentwickelt hätten sich die anderen Bereiche wie der Hausnotruf, der Katastrophenschutz, die integrierte Leitstelle und viele weitere.
Die Altlasten sind noch nicht ganz aufgearbeitet, der DRK KV sei aber daran, unterstrich der Präsident. Das war auch im Jahresabschluss zu erkennen. Dieser wies zwar noch ein Minus auf, das aber viel geringer war als im Vorjahr, zeigte Kreisschatzmeister Bernd Keppler auf. "Nach unseren Hochrechnungen könnten wir im kommenden Jahr die schwarze Null erreichen", prognostizierte Keppler. Die Forderungen hätten laut Martin Bäppler, von der Wirtschaftsprüfungskanzlei Bäppler und Fehrenbach, abgenommen. "Im halben Jahr wurde der Verlust halbiert", so der Wirtschaftsprüfer.
"Es freut mich, wie der DRK KV vorankommt. Sie haben viel erreicht", gratulierte Wolfgang Haalboom, Vizepräsident DRK Landesverbandes Baden-Württemberg. Er nahm die Entlastungen des BGB-Vorstandes und des Präsidiums vor. Gleichzeitig unterstrich er die Aufgaben des DRK KV, der im vergangenen Jahr auch die Unterbringung von Flüchtlingen unterstützte.
Bei der Errichtung der Erstaufnahmestelle in Ergenzingen kamen zahlreiche DRK-Mitglieder innerhalb nur einer Stunde zusammen und unterstützten den DRK KV Tübingen bei seinen Aufgaben, berichtete Werner Stahl, stellvertretender Kreisbereitschaftsleiter. Die geplante Belegung der Stadionhalle in Freudenstadt konnte laut Landrat Dr. Klaus Michael Rückert kurzfristig abgesagt werden. Der Landrat lobte das Engagement des DRK, das zusammen mit anderen Blaulichtorganisationen die Gesellschaft bereichere. "Ohne Sie wäre die Gesellschaft viel ärmer", meinte der Landrat.
Freudenstadts Bürgermeisterin Stephanie Hentschel konnte nicht so einfach zum Grußwort übergeben, sondern hielt inne angesichts des Terroranschlags in Nizza. Er zeige, wie wichtig hilfeleistende Organisationen wie das DRK seien. Mit fast 600 Erwachsenen und 156 Jugendrotkreuzlern würden die Helfer unter dem Dach des Kreisverbands einige Aufgaben erledigen. "Es ist sicherlich nicht leicht, so viel für das Allgemeinwohl zu tun", erklärte die Bürgermeisterin.
Stärkere finanzielle Unterstützung sollten DRK-Institutionen wie der Rettungsdienst erhalten, klang es aus dem Bericht von MdL Norbert Beck (CDU): "Für den Rettungsdienst sind die zurückliegenden Zeiten alles andere als ruhige Zeiten." Die Einhaltung der Hilfsfristen werden als Hauptschuldige auf das DRK geschoben, was jedoch nicht zutreffe. "Due Situation im Land hat sich spürbar verbessert", so Beck. Auch wenn der regionale Rettungsdienst der "günstigste" bundesweit sei, würden Einnahmen die Kosten nicht decken. Ehrenamtliches Engagement sei daher unumgänglich.
Wie groß dieses war, zeigte Werner Stahl, der kreisweit 18 Einsätze und drei Großeinsätze im vergangenen Jahr verzeichnete. Dazu komme, dass Kreisbereitschaftsleiter Jörg Umbach aus gesundheitlichen Gründen aufgehört hatte (siehe <link http://drk-kv-fds.de/kreisverband/aktuelles/newsdetails/archiv/2016/juli/16/meldung/130.html _blank external-link-new-window>Verabschiedung</link>), weshalb er zusammen mit Gisela Lobmiller die Aufgaben übernommen hätte.
Zahlreiche Angebote nannte Kreissozialleiterin Marion Schmid, die in den kreisweiten Gruppen des DRK wöchentlich 800 Teilnehmer bewegt wusste. Der DRK Kleiderladen sei zum Kleidershop umbenannt worden. Angebote wie die Demenzgruppe "Lichtblick" oder das DRK Reisen freuen sich großer Beliebtheit.
Zuwachs hat auch das Jugendrotkreuz erfahren, von dem Jugendleiterin Martina Krause berichtete. Eine neue Jugendrotkreuzgruppe sei dazugekommen, allerdings betreiben 14 Ortsvereine noch immer keine aktive Jugendarbeit. Seit Oktober würde sich die hauptamtlich Angestellte Alina Schlicht um den Schulsanitätsdienst im Kreis kümmern.
In die Zukunft blickte auch Dr. Kurt Deckelnick, der auf die Eintragung des DRK KV hinwies. Im kommenden Jahr sei dies 60 Jahre her, doch der KV sei bei weitem älter und bestehe seit 1907 als Sanitätskolonne.
Eine ehrenvolle Aufgabe hatte Johannes Braun, stellvertretender Präsident, der langjährige Mitglieder ehrte und wohlverdiente verabschiedete. Bei den Wahlen wurden alle Ämter besetzt und so konnte der DRK KV seine Kreisversammlung mit einem positiven Fazit schließen.
Wahlen:
Als Delegierte des DRK-Kreisverbandes wurden Herbert Herzog, Walter Morlock, Martina und Jürgen Krause, Petra Schmider und Stefan Günther gewählt. Ersatzdelegierte wurden Andreas Brendle, Jürgen Maser und Rebecca Krause.
Auf den bisherigen stellvertretenden DRK-Kreisbereitschaftsarzt Dr. Werner Bösch folgt Dr. Wolfgang C.G. von Meißner.