Neue Räume: Ein Anker für die Betroffenen
Freudenstadt. Überrascht war Landrat Dr. Klaus-Michael Rückert, ehemaliger Rotkreuzler, über die zahlreichen Gäste. Seiner Meinung nach war er zu einer "kleinen Feierlichkeit" eingeladen, mit der die neuen Räume des DRK Kreisverbands Freudenstadt eingeweiht werden sollten.
Doch zahlreiche Mitglieder der DRK-Familie waren zur Einweihung in die Hirschkopfstraße gekommen. Und so wurde im "kleinen Kreis" das neue Büro des Betreuungsvereins ebenso eingeweiht, wie die neuen Räume der Demenzgruppe "Lichtblick".
Das Obergeschoss in der Hirschkopfstraße enthält auf der einen Seite den Betreuungsverein und auf der anderen Seite Räume für die Demenzgruppe. "Beide haben aber nichts miteinander zu tun", erklärte der DRK Kreisverband Freudenstadt interessierten Zuhörern, die am Rundgang durch die neuen Räumlichkeiten teilnahmen. Die beiden Bereiche teilen sich lediglich ein Stockwerk und gehören dem DRK an.
Johannes Stocker, Kreisgeschäftsführer des DRK Kreisverbands Freudenstadt, dankte allen Beteiligten für deren Engagement und freute sich, die neuen Räume einweihen zu können. Er hob die Bedeutung dieser hervor.
Präsident Dr. Kurt Deckelnick hatte dazu etwas in der Geschichte des DRK nachgeforscht. Er blickte auf die Gründung 1992 und die Veränderungen des Betreuungsvereins sowie auf die Entwicklung zurück. Rund 1300 Menschen im Landkreis Freudenstadt würden sich in Betreuung befinden, so der Präsident. Eine Zahl, die so manchen Zuhörer überraschte.
Ebenso berichtete er über die Demenzgruppe "Lichtblick". Diese war schon an einigen Orten stationiert und hätte nun in den neuen Räumen einen Platz gefunden.
Dass die Demenzerkrankung nicht tabuisiert werden dürfe, unterstrich Landrat Dr. Klaus Michael Rückert. Der ehemalige Rettungsassistent sei aufgrund seines früheren Amt als stellvertretender Ortsvereinsvorsitzender beim DRK in Weil der Stadt besonders mit dem DRK verbunden und freute sich, dass die neuen Räumlichkeiten zum einen dem Betreuungsverein, aber auch der Demenzgruppe Platz bieten.
Er sehe, dass das Thema Demenz immer wichtiger werde. Nach Einzelfall sollte entschieden werden, wie der demenziell Erkrankte betreut werden müsse. Ambulante sowie Pflege in einem Heim hätten beide ihre Berechtigung. Da rund 90 Prozent der ehrenamtlichen Pflege von Dementen in der Familie stattfinde, sei so ein Angebot, wie das des DRK wichtig. Die Angehörigen würden für einige Stunden entlastet. Die ehrenamtlichen Helfer würden großes bürgerschaftliches Engagement aufbringen.
"Ich bin dankbar", wandte sich der Landrat an die Demenzgruppe und an den Betreuungsverein für deren Engagement. Sehr zu seiner Freude sind die angemieteten Räume im Herzen der Stadt, wo die an Demenz Erkrankten auch hingehören würden.
Dem Betreuungsverein wünschte er ebenfalls weiterhin viel Erfolg. "Was wir 1992 begonnen haben, wollen wir nun weiterführen", lobte Rückert und erklärte, dass das Landratsamt die Aufgaben jedes Jahr mit 15.000 Euro unterstützen würde, die restlichen Kosten trage der DRK Kreisverband Freudenstadt, der in der Hirschkopfstraße eine "Wohlfühl-Oase" geschaffen hätte.