DRK wirbt rund 1400 Mitglieder an der Haustüre
Kreis. Seit Juli sind die DRK-Werber für den DRK-Kreisverband Freudenstadt im Landkreis unterwegs. Da über soziale Medien nun Fragen und Beschwerden zu den Werbern aufgetaucht sind, nimmt der DRK-Kreisverband Freudenstadt Stellung dazu.
Aufgrund der sinkenden Mitgliederzahlen erarbeitete der DRK- Kreisverband Freudenstadt ein Kommunikationskonzept. Vermehrt wurde auf die Aktionen hingewiesen, die DRK-Ortsvereine im Landkreis unterstützt und weitere Maßnahmen umgesetzt. Die Mitgliederzahlen nahmen trotzdem weiterhin ab, weshalb der DRK-Kreisverband Freudenstadt sich Werbe-Strukturen überlegte.
Früher waren einige DRK-Mitglieder noch mit der Sammelbüchse unterwegs und machten Werbung für ihr DRK. Die personellen Strukturen in so manchem Ortsverein lassen diese Sammelaktion im gesamten Kreis nicht zu, denn es fehlen nicht nur passive, sondern auch aktive Mitglieder. Deshalb holte sich der DRK-Kreisverband Freudenstadt Unterstützung über einen langjährigen DRK-Partner, dessen Geschäftsführer und einige Mitarbeiter bereits viele Jahre DRK-Mitglieder sind.
Das DRK ist eine große Familie, weshalb einige der DRK-Werber auch nicht aus Deutschland kommen, sondern auch aus Österreich. Fragen zu den Werbern, ob diese wirklich für den DRK-Kreisverband Freudenstadt oder das DRK vor Ort unterwegs seien, äußerten Anrufer telefonisch. 260 Anrufe erreichten die DRK-Mitarbeiter. 17 Anrufer äußerten sich sehr kritisch zur Aktion. Die Storno-Rate liegt bei 6,33 Prozent. Die DRK-Mitarbeiter nahmen die kritischen Äußerungen auf und erklärten die Aktion. "Es hat keiner aufgelegt und war danach nicht voll umfänglich informiert", erklärt Johannes Stocker, Kreisgeschäftsführer des DRK- Kreisverbands Freudenstadt.
Über soziale Medien und auch über die Zeitung wurde die DRK-Werbe-Aktion nun stark kritisiert. Von "Drückerkolonnen" ist im Schwarzwälder Bote zu lesen. Johannes Stocker, Geschäftsführer des DRK- Kreisverband Freudenstadt erklärt: "Wir können verstehen, dass sich Bürger unwohl fühlen, wenn jemand Fremdes an der Tür klingelt. Es ist auch gut, dass die Bürger die Situation beobachten, und uns eine Rückmeldung zu unseren DRK-Werbern geben. Wir sind über jede Rückmeldung dankbar und nehmen diese ernst. Von Drückerkolonnen kann allerdings nicht die Rede sein." Ein Gespräch wurde umgehend mit den DRK-Werbern anberaumt, die sich bereits während der Werbe-Aktion mit den DRK-Mitarbeitern im ständigen Austausch befinden.
1491 neue Unterstützer wurden bisher über die Werbe-Aktion gewonnen. Eine wichtige Zahl, denn die DRK-Ortsvereine und der DRK-Kreisverband Freudenstadt können so ihre ehrenamtliche und soziale Arbeit weiter umsetzen. "Wir sind auf Spenden angewiesen", beschreibt Johannes Stocker und ergänzt: "Die Zuwendungen von dritter Seite reichen für die vielseitigen Aufgaben nicht aus."
Früher waren die DRK-Mitglieder selbst von Haustüre zu Haustüre unterwegs, doch das könne der Kreisverband heute aufgrund der sinkenden Mitgliederzahlen personell nicht mehr stemmen. "Wir bitten daher um Verständnis, dass wir auf ein externes Unternehmen zurückgreifen müssen", sagt Johannes Stocker. Das Geld aus den Mitgliedsbeiträgen der 1491 neu gewonnen Mitgliedern fließe jedoch nicht in die Werbe-Aktion. "Natürlich sind die DRK-Werber nicht ehrenamtlich unterwegs. Heute muss man Geld für mediale Arbeit in die Hand nehmen, wie das bei allen anderen Dienstleistungen auch der Fall ist", erklärt Johannes Stocker.
Für Verwunderung sorgte beim DRK die Tatsache, dass Bürger die Anonymität des Internets nutzen und sich über die sozialen Medien beschwert hatten. Als der Kreisverband aber zur direkten Kontaktaufnahme aufrief, meldete sich lediglich eine Bürgerin. Daher dürfen sich Betroffene gerne bei Fragen, Kritik und Anregung an die DRK-Mitarbeiter unter Telefon: 07441/867-28 wenden.
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