DRK-Kreisverband verabschiedet Landespräsidenten
Freudenstadt. Der DRK-Kreisverband Freudenstadt nimmt Abschied vom langjährigen DRK-Landespräsidenten und jetzigen Ehrenpräsident Dr. Lorenz Menz, der nun mit einem Fest in Stuttgart verabschiedet wurde.
"Ein Mann des Ausgleichs und der Integration" - mit diesen Worten ehrte Ministerpräsident Winfried Kretschmann Dr. Lorenz Menz, den Ehrenpräsidenten des DRK-Landesverbands Baden-Württemberg.
Rund 250 Gästen, darunter hohe Vertreter aus Politik und Rotem Kreuz verabschiedeten sich im Bürgerhaus von Stuttgart-Möhringen von dem Sympathieträger. Im Namen des Präsidiums und der über 58.000 ehrenamtlichen und hauptamtlichen Helfern und Mitarbeitern hatte die neugewählte Präsidentin des DRK-Landesverbands Baden-Württemberg, Barbara Bosch, zahlreiche Gäste aus Politik, Verbänden, Behörden und aus der Rotkreuzfamilie zuvor begrüßt.
Barbara Bosch dankte Dr. Menz für seine sechzehnjährige Tätigkeit als Präsident. Er habe sich mit diplomatischem Geschick, großer Erfahrung, unwahrscheinlichem Engagement und einem wertvollen Netzwerk in den Dienst des Rote Kreuzes gestellt.
Neben Ministerpräsident Kretschmann würdigten auch die Präsidentin des Deutschen Roten Kreuzes, Gerda Hasselfeldt und Hans Schwarz, der Vorsitzende des DRK-Präsidialrats, die Verdienste und den Menschen Dr. Lorenz Menz.
Auch EU-Kommissar Günter Oettinger betonte insbesondere dessen diplomatische Fähigkeiten in Diensten des Staatsministeriums. "Für sein segensreiches Wirken an der Spitze des DRK-Landesverbands Baden-Württemberg und das, was er für unser Heimatland Baden-Württemberg geleistet hat, danke ich Dr. Lorenz Menz von Herzen. Dr. Menz wurde nicht nur respektiert, sondern auch gemocht - als engagierter und loyaler Beamter, als Mann des Ausgleichs und der Integration, als Mensch und als Christ", sagte Ministerpräsident Winfried Kretschmann.
"Ihre Verlässlichkeit ist ein ganz hohes Gut", so schilderte Gerda Hasselfeldt ihre Einschätzung von Dr. Menz: "Mir war schnell klar, da ist ein Mensch, der sich nicht selbst in den Mittelpunkt stellt, der erfahren, besonnen aber auch aufgeschlossen handelt. Ein Vorbild für uns alle": Hans Schwarz wies auf den "begnadeten Zuhörer" Menz hin, der "in sich ruhend und doch klar in der Haltung" stets das Ganze im Blick habe.
EU-Kommissar Oettinger nannte Menz den "idealen Beamten", der "Staat gemacht und dem Staat gedient" habe - dies "immer mit Verständnis für die Position des Anderen und mit der Ausstrahlung menschlicher Wärme". Daneben waren zu Ehren von Dr. Menz der Staatssekretär im Innenministerium, Wilfried Klenk, Ministerpräsident a.D. Erwin Teufel, Regierungspräsident Klaus Tappeser sowie hochrangige Vertreter aus Behörden und Verwaltung erschienen.
Als weitere Vertreter des DRK hatten sich neben sieben Präsidenten der DRK-Landeverbände auch DRK-Generalsekretär Christian Reuter und dessen Stellvertreter Dr. Johannes Richert eingefunden.
In seinen Dankesworten betonte Dr. Menz die Freude, die er in seiner Amtszeit erleben durfte durch den Kontakt mit vielen engagierten Menschen auf allen Ebenen des Roten Kreuzes: "Die Rotkreuzarbeit hat mir unendlich viel mehr gegeben, als ich geben konnte."
Er betonte die Bedeutung der gemeinschaftlichen Rotkreuzarbeit, die er unzählige Male erfahren habe, in den Kreis- und Ortsvereinen und bis hinauf in die Bundesgremien. Er gratulierte der neuen Präsidentin zu ihrem Amt und dankte dem Ministerpräsidenten Winfried Kretschmann für dessen Worte und das Wohlwollen, das die Landesregierung dem Deutschen Roten Kreuz entgegenbringt.
Der DRK-Kreisverband Freudenstadt war ebenfalls mit Vertretern vor Ort und verabschiedete sich persönlich von seinem Vorbild, was das Thema Menschlichkeit und Dienst am Nächsten angeht. "Dr. Menz hat das gelebt, was das Rote Kreuz ausmacht", dankt Johannes Stocker, Kreisgeschäftsführer des DRK-Kreisverbands Freudenstadt, dem ausscheidenden DRK-Landespräsidenten.
Zu Dr. Lorenz Menz:
Staatssekretär a. D. Lorenz Menz stand von Juli 2002 bis September 2018 an der Spitze des DRK-Landesverbandes Baden-Württemberg. Er wurde 1935 in Hausen am Andelsbach im Kreis Sigmaringen geboren. Der promovierte Jurist kam über Stationen im Landratsamt in Tübingen ins Kultusministerium in Stuttgart. Menz wurde 1982 Amtschef im Arbeitsministerium, im selben Jahr im Wissenschaftsministerium und anschließend 1984 im Staatsministerium Baden-Württemberg. Dort wurde der Vater von fünf Kindern 1988 zum Staatssekretär im Staatsministerium ernannt. Dieses Amt hatte er bis zu seiner Pensionierung im Jahr 2000 inne. Neben mehreren Auszeichnungen erhielt Menz 1995 das Große Verdienstkreuz und 2000 die Verdienstmedaille des Landes Baden-Württemberg. Menz, seit dem Sommer 2002 Präsident des DRK-Landesverbandes Baden-Württemberg, war von 2000 bis 2010 zudem Vorsitzender des DRK-Kreisverbandes Stuttgart. Der ehemalige Präsident des Landesmusikverbandes Baden-Württemberg engagierte sich bis 2010 auch als Präsident des Schwäbischen Chorverbandes.