DRK beglückwünscht Gewinner
Baiersbronn. Die Gewinner des Malwettbewerbs „Mein DRK“ der Mitteltaler Blutspende vom 3. August, durften die integrierte Leitstelle in Freudenstadt (ILS) besuchen.
Helle Aufregung herrschte in der Garage des Kreiskrankenhauses in Freudenstadt. Tia Burkhardt gewann am 25. August dieses Jahres den DRK-Malwettbewerb mit 439 Facebook-Likes für ihr Bild und durfte ihre Freunde mitnehmen.
Insgesamt acht Kinder, darunter auch der Vize-Gewinner (432 Likes), Lukas Gaiser, warteten gespannt, was der Abend ihnen bieten würde.
Monika Burkhardt, Organisatorin der Blutspenden im Kernort Baiersbronn sowie Mitteltal und DRK-Mitglied des DRK-Kreisverbands Freudenstadt, erklärte kurz den Ablauf des Abends, dessen grandioses Ende nicht vorhersehbar war.
Mit dabei war auch Herbert Finkbeiner vom DRK-Ortsverein Dornstetten/Glatten/Schopfloch, eine feste und gerngesehene Instanz der Blutspenden in Baiersbronn und Mitteltal.
Zuerst besuchte die Gruppe die Zentrale, die integrierte Leitstelle. Dort wurden die Kinder freudig von Leitstellendisponent Heinz Werner begrüßt, der die Erläuterung "live" während seines Dienstes vornahm: "Die Leitstelle ist rund um die Uhr, jeden Tag, das ganze Jahr über mit zwei Mann besetzt".
Beeindruckt von den vielen Monitoren, auf denen alle im Landkreis und sogar in Nachbarlandkreisen verfügbaren Rettungsfahrzeuge abgebildet sind, und dem Abarbeiten der Notrufe, staunten auch die Erwachsenen über das Multi-Tasking von Heinz Werner und seinem Kollegen. Niemand kommt hier aus der Ruhe, stellten die Besucher fest.
Beide Disponenten bleiben bei jedem Anruf ruhig und profitieren von langjähriger Erfahrung. Dort auf der ILS läuft alles zusammen.
Sobald ein Notruf eingeht, kümmern sich die Disponenten darum, dass schnellstmöglich die verfügbaren Einsatzkräfte von Rettungsdienst und gegebenenfalls Feuerwehr ausrücken.
"Dann müssen Sie ja auch beurteilen können, wie schwerwiegend die Lage ist. Verständigen Sie auch die Polizei?" wollte eine Teilnehmerin wissen. Werner erklärt, wie verfahren wird. Bei Notfällen, die klar erkennen lassen, dass es sich um eine Straftat handle, wird automatisch die Polizei mit alarmiert.
Eine genaue Einschätzung der Gefahrenlage sei wichtig, allerdings aufgrund der Information durch den Anrufer auch nicht immer einfach, seien es Sprachbarrieren oder auch die Aufregung des Anrufers.
Die Alarmierung aller haupt- und ehrenamtlichen Kräfte erfolgt heutzutage mittels digitalem Meldeempfänger, den jedes Mitglied der Rettungsorganisationen bei sich trägt.
Schwierig ist es zweitweise in den ländlichen Gegenden, weiß auch Andreas Gaiser, Vater von Lukas und stellvertretender Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Obertal. Da hier die Feuerwehr ehrenamtlich tätig ist, kann es sein, dass tagsüber die meisten Aktiven bei der Arbeit sind und eventuell einen weiteren Anfahrtsweg zum Gerätehaus haben. Daher werden im Falle eines Brandes (je nach Ausmaß: B1 bis B7) von der Leitstelle gegebenfalls die umliegenden Feuerwehren gleich mit verständigt.
Von der ILS ging es dann weiter zum Fuhrpark, wo die Kinder von Rettungsassistentin Ruth Ruhland erwartet wurden. "Möchtet ihr mal in den RTW rein?" fragte Ruhland. Kaum ausgesprochen, wurde der Rettungswagen von allen acht Kindern samt Erwachsenen gestürmt und der Spaß ging los.
Fach- aber vor allem kindgerecht erklärte Ruhland die Trage und deren Hydraulik, ließ die Kinder Probe liegen. Es wurde mit dem EKG gemessen und dessen Werte erläutert, Pflaster angebracht, anhand eines Pulsoximeters Sauerstoffsättigung und Puls kontrolliert und vieles mehr.
Die Kinder zeigten reges Interesse und stellten viele Fragen, die von Ruhland geduldig beantwortet wurden. Während die Väter sich mehr für das NEF (Notarzteinsatzfahrzeug), Audi Q5, interessierten und dessen Verbrauch mit Finkbeiner und Rettungsdienstlern heiß diskutiert wurde, nutzen die Kinder die Gelegenheit, die großflächige Garage mit dem Trage(roll)stuhl abzufahren.
Bei der Verabschiedung erwähnte Bianca Burkhardt, dass es faszinierend und überwältigend gewesen sei, solch einen tiefen Einblick in den DRK-Rettungsdienst erhalten zu haben und man jetzt tatsächlich realisiert, was "diese Menschen tagtäglich leisten."
Doch zur Verabschiedung kam es noch nicht...
Zufälle gibt es: Dank eines Rettungsdienstlers wurde der Gruppe mitgeteilt, dass sich der Notfallhelikopter "Christoph 11" aus Villingen-Schwenningen im Anflug befände und ob die Kinder nicht Lust hätten, bei der Landung zuzuschauen.
Das dürfen nur die wenigsten Menschen...
Also, logo!
Alle Mann rauf aufs Dach und vom Innenraum die Ankunft erwartet und bestaunt. Das war wohl der krönende Abschluss eines gelungenen Abends, so die Gruppe, die weiter sagte: "Wir möchten auf diesem Wege von Herzen Danke sagen an die Kollegen in Freudenstadt, ohne die diese Besichtigung gar nicht möglich geworden wäre: Heinz Werner, Ruth Ruhland, Benjamin Teufel und auch Sebastian Berger sowie dem DRK-Kreisverband Freudenstadt für die Unterstützung. Auch an alle Aktiven in sämtlichen Rettungs- und Hilfsorganisationen, ob Haupt- oder Ehrenamt. Ihr seid wahre Vorbilder und Helden - nicht nur für die Kinder. DANKE!"