40 Jahre lang die gute Seele beim DRK Kreisverband
Freudenstadt. "Das ist meine Heimat. Ich fühle mich wohl", beschreibt Dorothea Marquardt ihren DRK Kreisverband Freudenstadt, für den sie bereits seit 40 Jahren im Hauptamt tätig ist. Im Rahmen einer Feierstunde dankte die DRK Kreisgeschäftsführung nun zusammen mit Kollegen für das Engagement der "guten Seele" des Hauses.
Von Alexandra Feinler
"Ich bin dankbar, dass mich das DRK genommen hat", beschreibt die heute 61-Jährige den Zufall, der sie nach Freudenstadt brachte. Nach der Schulzeit lernte sie Bürogehilfin im Landratsamt Viersen, wo sie auch später arbeitete. 1975 absolvierte sie einen Angestelltenlehrgang beim Studieninstitut für kommunale Verwaltung in Krefeld und war anschließend bei der Stadt Kempen (Nordrhein-Westfalen) beschäftigt.
"Ich kam mit meiner Schwester hierher und entdeckte in den Zeitungen eine Stellenausschreibung für eine "weibliche Schreibkraft", erinnert sich Dorothea Marquardt, damalige Schulz. "Ich musste nur eine Bewerbung schreiben und fand gleich eine Arbeit", weiß sie ihr Glück zu schätzen. Jahre mit großen Herausforderungen kamen auf sie zu, denn der DRK Kreisverband war am Wachsen. In der damaligen Kreisgeschäftsstelle, in der Karl-von-Hahn-Straße in Freudenstadt, erlebte sie so einiges.
Die ersten Transportrechnungen schrieb sie noch mit der Schreibmaschine. Als Anfang der 1980er-Jahre die Buchhaltung umgestellt wurde, holte das Unternehmen Wesser alle zwei Wochen die Berichte beim DRK KV Freudenstadt ab und erfasste diese in Stuttgart, um sie danach wieder nach Freudenstadt zu schicken. Dorothea Marquardt war Sachbearbeiterin für das Ehrenamt, den KatSchutz, den Zivildienst, den Bereich Ausbildung, die Haus- und Straßensammlung sowie zahlreiche andere Bereiche.
In den 1980er-Jahren ließ sie sich als Schwesterhelferin ausbilden, um deren Aufgaben besser nachvollziehen zu können. "So vergehen die Jahre", denkt die langjährige Sekretärin mit Buchhaltungsaufgaben und Aufgaben in der Mitgliedsverwaltung zurück. Sie lächelt: "In meiner Heimat war ich nicht im Roten Kreuz, denn da hat die Stadt Aufgaben übernommen, die hier der Rettungsdienst ausführt." Daher war für die junge Rheinländerin vieles neu "im Schwabenländle".
Kreisgeschäftsführer Johannes Stocker rief in Erinnerung, dass sie bereits unter 13 Geschäftsführern gearbeitet habe und so ihre "eigenen Geschichten" erlebt habe: "Ein Geschäftsführer hatte Sie und Ihren Mann einmal zum Essen eingeladen. An der Haustüre wurden Sie vom Gastgeber im Mantel empfangen: "Ich konnte leider nichts zu essen besorgen, da ich gerade erst nachhause gekommen bin" - Allerdings hatte er schon seine Hausschuhe an." Nickende Köpfe in der Runde der Kollegen zeigten, dass Johannes Stocker die richtigen Geschichten gefunden hatte.
Weil einer seiner Vorgänger Dorothea Marquardt einmal einen Blumentopf versprochen und nie übergeben hätte, holte er dies beim Fest zum 40-jährigen Dienstjubiläum nach. "Ich möchte Ihnen unseren höchsten Respekt und unsere Anerkennung für 40 Jahre Engagement, Ausdauer, Tatkraft, Unterstützung sowie persönliches Herzblut für unseren Kreisverband aussprechen", dankte der Kreisgeschäftsführer der festen Säule, die wie ein Fundament des DRK Kreisverbandes wirke.
Als Dankeschön überreichte er ihr die Ehrenurkunde, die DRK-Silbermünze sowie einen Gutschein und Blumen. Im Namen des Betriebsrats dankte Bernd Callies dem "Dorle", mit dem er bereits seit 1980 zusammenarbeite. Stefanie Günther wünschte stellvertretend für alle Kollegen der Jubilarin nur das Beste. "Ich bin gern beim DRK", freute sich Dorothea Marquardt über die zahlreichen Ehrungen. Da sie im Herbst den Ruhestand antritt und einige Kollegen deshalb schon traurig drein blickten, heiterte sie alle mit ihrer frohen Art auf: "Ich bin ja nicht aus der Welt und wir Rheinländer sagen immer: Et küt, wie et küt."