AED-Termin in Schopfloch gut besucht
Der erste AED-Termin des Jahres 2020 der Björn-Steiger-Stiftung in Kooperation mit dem DRK-Kreisverband Freudenstadt war am Mittwochabend gut besucht. Einige Bürger nahmen an der AED-Einführung mit DRK-Ausbilder Roger Cornitzius teil.

Über 130 AED (Automatisierter externer Defibrillator) von geplanten 150 AED seien im Landkreis bisher durch die Björn-Steiger-Stiftung verteilt worden.
"In Schopfloch haben Sie die Rettungsleitstelle ums Eck, aber das ist nicht überall im Landkreis so", erklärte Roger Cornitzius die Bedeutung des Handelns und unterstrich die Wichtigkeit eines AED. Bereits zwei Mal im vergangenen Jahr sei ein AED, auch Defibrillator genannt, in der Gemeinde Schopfloch eingesetzt worden (wir berichteten).
Ein Betroffener habe in Oberiflingen die Schulung besucht. In Schopfloch ist der AED im Eingangsbereich des Rathauses. Um diesen zu zeigen, holte Roger Cornitzius das Gerät zur Schulung in das zweite Obergeschoss. 21 Personen konnten sich das Gerät genau anschauen und die Reanimation in der Praxis zu üben.
Roger Cornitzius erklärte, dass die Herzdruckmassage nicht durch den AED ersetzt werde. "Sie müssen trotzdem drücken", betonte der gelernte Rettungssanitäter, dass bei der Laiendefibrillation das Beatmen weggelassen werde. Er empfahl, alle zwei Minuten zwischen den Helfern abzuwechseln, damit auf jeden Fall fünf Zentimeter tief gedrückt werden kann.
Die Anwesenden wollten wissen, was der Unterschieden zwischen "Plötzlicher Herztod" und Herzinfarkt ist. Der DRK-Referent erklärte, dass ein Herzinfarkt ein mechanisches Problem sei. Es könnte sich ein Trombos lösen, der im Bereich des Herzens stecken bleibe, verbildlichte er. Beim Herztod herrsche ein elektrisches Problem vor, das mit der Reanimation und dem elektrischen Schock aus einem Defibillator behoben werden könnte.
Mit über 100.000 Menschen in Deutschland, die jährlich am plötzlichen Herztod sterben, seien noch nicht alle erfasst. Die Dunkelziffer sei hoch. Alle fünf Minuten in Deutschland würde jemand sterben.
Ein weiterer Zuhörer wollte wissen, warum bei der Laiendefibrillation nicht mehr beatmet werde. Wissenschaftler hätten erkannt, dass im Körper Sauerstoff für etwa zwölf Minuten enthalten seien. Daher brauche der Laie nicht beatmen, sondern lediglich drücken. Durch das Drücken, etwa fünf Zentimeter tief mit einer 100er-Frequenz könnte ein Blutdruck aufgebaut werden, der beim Beatmen jedes Mal abfallen würde.
Zudem erklärte Roger Cornitzius den Unterschied zwischen einem Krampfanfall, Unterzucker und dem plötzlichen Herztod, bei dem man ein grau-weißes Gesicht, eine Art Totenblässe erkennen würde, oft verbunden mit blauen Lippen.
Er nahm die Angst, dass das Gerät auch bei Patienten auslösen würde, die eine andere Krankheit hätten. Der AED würde aus verschiedenen EKG heraus den Istzustand ermitteln und nur auslösen, wenn der plötzliche Herztod vorliege, so der gelernte Rettungssanitäter.
Die Teilnehmer setzten das Gelernte in die Praxis um und übten an der Puppe. Jeder, der geübt hatte, erhielt eine Urkunde, auf der nochmals alle Informationen zur AED-Schulung enthalten sind.
Wo sich die AED im Landkreis Freudenstadt befinden, erfahren Sie <link https://www.steiger-stiftung.de/download/page/maps/aeds.html?data=aeds_Freudenstadt.csv _blank external-link-new-window "Öffnet internen Link im aktuellen Fenster">hier</link>