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Selbstverteidigung für Rettungskräfte- DRK Presspoints

Mit speziellen Selbstverteidigungskursen für die eigenen Mitarbeitenden reagiert der DRK-Kreisverband Freudenstadt auf die zunehmende Gewalt bei Rettungseinsätzen.

Kreis Freudenstadt. Die Übergriffe auf Rettungskräfte nehmen zu und haben nach Angaben des Bundesinnenministeriums im vergangenen Jahr einen neuen Höchststand erreicht. Projektmanager Bülent Polat vom DRK-Kreisverband Freudenstadt – selbst erfahrener Kampfsportler – entwickelte daher bereits vor anderthalb Jahren gemeinsam mit einer Freudenstädter Kampfsportschule ein Selbstverteidigungskonzept für die eigenen Rettungskräfte. Dieses wurde nun in überarbeiteter Form umgesetzt.

„Angesichts der steigenden Zahlen und der Gefahren, denen unser Rettungsdienst immer wieder ausgesetzt ist, war mir dieses Projekt ein Herzensanliegen“, betont Polat. Dennoch wanderte das Konzept zunächst wieder kurzzeitig in die Schublade – bis ein glücklicher Zufall half. Denn im Jahr 2021 begann mit Angelika Heinzelmann (42) aus Ehlenbogen nicht nur eine ausgebildete Notfallsanitäterin und Praxisanleiterin ihre Tätigkeit beim DRK-Rettungsdienst, sondern zugleich eine inzwischen zertifizierte Kampfsportmeisterin, Gewaltpräventionstrainerin und Gewaltpräventionspädagogin.

Als Polat über Rettungsdienstleiter Bernd Buck von Heinzelmanns zusätzlichen Qualifikationen erfuhr, holte er die Expertin aus den eigenen Reihen mit ins Boot. Heinzelmann war sofort bereit, das Konzept mit kleineren Anpassungen umzusetzen. Die ersten Kurse unter ihrer Leitung haben inzwischen stattgefunden – mit durchweg positiven Rückmeldungen. „Der Kurs ist sehr hilfreich und man fühlt sich damit definitiv sicherer“, fasst Rettungssanitäterin Sarah Bernhardt ihre Eindrücke zusammen.

Heinzelmann selbst hatte in ihrem beruflichen Alltag mehrere negative Erfahrungen bei Einsätzen erlebt, darunter ein belastendes Schlüsselerlebnis. Das bewog sie vor einigen Jahren, den bereits in der Kindheit ausgeübten Kampfsport wiederaufzunehmen und zu vertiefen. In Freudenstadt fand sie einen Kampfkunstmeister, bei dem sie zwölf Schülergrade sowie den 1. Meistergrad im Wing Tsun Kung Fu erfolgreich absolvierte. Zudem schloss sie beim Bundesverband für Gewaltprävention Deutschland die Ausbildung zur Gewaltpräventionspädagogin erfolgreich ab.

„Für uns sind ihre Qualifikationen – und insbesondere die Tatsache, dass sie selbst als Notfallsanitäterin im Einsatz ist und genau weiß, worauf es ankommt – ideal“, sagt Polat. Aufgrund der positiven Resonanz sollen die Kurse künftig auch für externe Teilnehmende geöffnet werden, etwa aus anderen Rettungsorganisationen.

Die Kurse sind modular aufgebaut und umfassen zwei Termine von jeweils drei Stunden. Vorkenntnisse sind nicht erforderlich.

Weitere Informationen und Rückfragen:

DRK Presspoints
Angelika Heinzelmann
E-Mail: heinzelmann.gewaltpraevention(at)gmx(dot)de