Notfallseelsorge bekommt Fahrzeug und Einsatzkleidung
Zahlreiche Einsatzkräfte und Helfer nahmen am Freitag das neue Fahrzeug der Notfallseelsorge im Landkreis Freudenstadt und die passende violette Einsatzkleidung entgegen. Im Autohaus Möhrle in Freudenstadt dankte Pfarrer Timo Stahl, leitender Notfallseelsorger, allen Beteiligten, Unterstützern und Spendern.

Wenn Notfallseelsorger und Mitarbeiter der PSNV (Psychosoziale Notfallversorgung) in großer Zahl zusammenkommen, ist es meist kein glücklicher Anlass. Doch am Freitagnachmittag war das ein anderer Grund, denn die Helfer erhielten Unterstützung für ihre Arbeit.
Vertreter des Landeskreises, der Kirchen, des DRK-Kreisverbands Freudenstadt, der Malteser, der Feuerwehren sowie des Polizeipräsidiums Pforzheim mit den Polizeirevieren Freudentstadt und Horb sowie weiterer Hilf- und Rettungsorganisationen im Landkreis (DLRG, Bergwacht, Gebrüder-Gründler-Stiftung und weitere) nahmen an der Feierstunde teil.
Pfarrer Timo Stahl, leitender Notfallseelsorger und Leiter der PSNV im Landkreis Freudenstadt, führte durch die Veranstaltung.
Der Arbeitskreis Notfallseelsorge ist ein runder Tisch im Landkreis mit Vertretern der PSNV, Polizei, Feuerwehr und Landratsamt. Dieser und das katholische Dekanat baten Unternehmen und Institutionen um Spenden zur Finanzierung der Einsatzkleidung der Notfallseelsorger.
Auch die Mitarbeiter müssen gemäß der Unfallverhütungsvorschrift sicher gekleidet sein, weshalb die violetten Einsatzjacken mit Leuchtstreifen angeschafft wurden. Sie würden nicht nur vor Nässe und Kälte schützen, sondern auch die Mitarbeiter am Einsatzort erkennbar machen und miteinander verbinden. Die neue Einsatzkleidung trugen die Notfallseelsorger bei der Fahrzeugeinweihung.
Eine solche Jacke würde rund 300 Euro kosten, erklärte Pfarrer Timo Stahl. Er nannte die Spender Autohaus Möhrle aus Freudenstadt, das Unternehmen Memminger-Iro aus Dornstetten und den Lions-Club Freudenstadt. Martin Bäppler, Vorsitzender des Lions-Club Freudenstadt, übergab die 6000-Euro-Spende. Das Geld kam aus der Adventskalender-Aktion zusammen.
Betreuungsfahrzeug für die PSNV
Das Betreuungsfahrzeug stelle ein echtes Novum dar, wusste Pfarrer Timo Stahl: "Denn in den meisten Landkreisen gibt es ein solches Betreuungsfahrzeug für die PSNV nicht." Der Mercedes V220 mit 163 PS sei gerade im ländlichen Kreis, wo häufig außerhäusliche Einsätze zu verzeichnen seien, wichtig.
Zu über 60 Einsätze wurde der PSNV im vergangenen Jahr alarmiert, wobei mehr als jeder dritte Einsatz im Freien gewesen sei. In dem Dieselfahrzeug mit Sitzgruppe und Standheizung könnten sich nun Personen zurückziehen. Die getönten Scheiben wären im Ernstfall wichtig, würden Schaulustige nichts erkennen.
Das dunkle Fahrzeug erhalte nicht nur sicherheitsmäßig die Beklebung, sondern auch einen gelben Lichtstreifen. Damit werde die Leuchtturm-Stellung symbolisiert. "Der gelbe Lichtstreifen will auch die Hoffnung in dunkelster Nacht, die der christliche Glauben schenkt, lebendig halten", wusste Timo Stahl.
Das Fahrzeug werde vom Landkreis Freudenstadt geführt und unterhalten. Landrat Dr. Klaus Michael Rückert, Kreisbrandmeister Frank Jahraus und Katharina Stenzel hatten sich bei der Anschaffung des Fahrzeuges stark gemacht. Das Fahrzeug werde vom Evangelischen Kirchenbezirk Freudenstadt erworben, wofür Stahl Dekan Werner Trick und Bezirksrechner Markus Rebhuhn dankte.
Für den Erwerb des Fahrzeuges habe die Evangelische Landeskirche in Württemberg dem Landkreis Projektmittel zur Förderung der Notfallseelsorge zur Verfügung gestellt, dankte Stahl weiter im Namen aller.
Das Landespfarramt für Polizei und Notfallseelsorge habe den Landkreis Freudenstadt als "Leuchtturmprojekt der Notfallseelsorge 2019" ausgewählt. Den Segen erbaten Dekan Werner Trick und Dekan Armin Noppenberger. Landrat Dr. Klaus Michael Rückert dankte dem hochqualifizierten und verlässlichem PNSV, der rund ums Jahr für Menschen in Not da sei und wünschte weiterhin viel Kraft für die anspruchsvollen Aufgaben sowie, dass alle heil heimkommen.
Dekan Trick und Pfarrer Markus Schwab schlossen sich den Wünschen an. Besonders freuten sich alle Anwesenden, als Pfarrer Markus Schwab eine Überraschung bekannt gab: Die Landeskirche würde auch das Sicherheitstraining für die Helfer bezahlen, damit diese sicher mit dem Auto an Ort und Stelle ankommen. Dafür erhielt er viel Applaus.